Was bedeutet geschlechtliche Selbstbestimmung? Warum ist der Kampf für geschlechtliche Selbstbestimmung ein feministisches Thema? Und wie passen der Einsatz für Frauenrechte und der für die Rechte queerer Menschen zusammen?
2017 hat das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung zur sogenannten „Dritten Option“ das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung betont. Die Umsetzung dieses Beschlusses fiel denkbar minimal aus, für eine Korrektur des personenstandsrechtlichen Geschlechtseintrags existieren nun zwei unterschiedliche Verfahren, nach dem sogenannten Transsexuellengesetz (TSG) und nach dem Personenstandsgesetz (PStG). Mittlerweile ist eine neue Verfassungsbeschwerde anhängig und ein Selbstbestimmungsgesetz angekündigt, das einen wirklich selbstbestimmten Geschlechtseintrag ermöglicht. In der laufenden Debatte werden dabei die Rechte von trans Personen und der Einsatz für Frauenrechte auch innerhalb feministischer Communities immer wieder gegeneinander ausgespielt.
Der djb möchte in dieser Veranstaltung grundlegend über die juristischen Hintergründe einer Ersetzung des TSG durch ein Selbstbestimmungsgesetz informieren und so zu einer Versachlichung der Debatte beitragen.
Einführend wird Susanna Roßbach einen Vortrag zu den personenstandsrechtlichen Grundlagen halten. Im Anschluss sollen aus verfassungsrechtlicher, anwaltlicher sowie verbandlicher Perspektive Reformbedarfe der aktuellen Rechtslage erläutert und diskutiert werden, inwiefern geschlechtliche Selbstbestimmung ein feministisches Thema ist.
Die Einladung finden Sie auch hier als PDF-Datei zum Download.
Programm
18.00 Uhr
Begrüßung durch djb-Präsidentin Prof. Dr. Maria Wersig
Vortrag "Einführung in die personenstandsrechtlichen Grundlagen" von Susanna Roßbach, djb-Kommission Zivil-, Familien- und Erbrecht
18.30 Uhr
Podiumsdiskussion mit
- Friederike Boll, Rechtsanwältin, Frankfurt am Main
- Kalle Hümpfner, Fachreferent_in für gesellschaftspolitische Arbeit, Bundesverband Trans*, Berlin
- Prof. Dr. Anna Katharina Mangold, Professorin für Europarecht an der Europa-Universität Flensburg, Vorsitzende der djb-Kommission Europa- und Völkerrecht
- Moderation: Theresa Richarz, djb-Kommission Zivil-, Familien- und Erbrecht