JURISTINNEN – Lexikon zu Leben und Werk
„Dann müssen Sie eben noch ein biografisches Werk verfassen.“ – Mit diesen Worten forderte das damals letzte noch lebende Gründungsmitglied des Deutschen Juristinnen-Vereins, Anette Schücking Homeyer, die Rechtshistorikerin Dr. Marion Röwekamp auf, die biografischen Recherchen ihrer Dissertation zu den „Ersten Juristinnen“ für die Nachwelt zugänglich zu machen.
Entstanden ist daraus das 2005 vom djb herausgegebene „JURISTINNEN – Lexikon zu Leben und Werk“. Es stellt die Biografien von 137 Frauen vor, die Jura studiert oder die Rechtswissenschaft und -praxis im weitesten Sinn geprägt haben. Seit 2005 sind durch die stetig wachsenden Möglichkeiten der Onlinerecherche und den damit verbundenen verbesserten Zugriff auf Archive neue Möglichkeiten der biografischen und systematischen Aufbereitung hinzugekommen. 2023 legte der djb das Lexikon gemeinsam mit Dr. Marion Röwekamp deshalb neu auf. Die Neuauflage wird ergänzt durch weitere Biografien erster Juristinnen, die die Rechtswissenschaft und -praxis, Demokratie und Rechtsstaat im Kleinen und im Großen geprägt haben. Außerdem werden die Biografien der Erstauflage aktualisiert und erweitert. Damit will der djb den aktuellen Forschungsstand um die ersten Juristinnen zugänglich machen und einen neuen Beitrag zur Berufsgeschichte der Juristinnen leisten. Die Neuauflage wurde finanziell gefördert vom Bundesministerium der Justiz.
Die aktualisierte Auflage des Lexikons dokumentiert den Werdegang früher Juristinnen. Es widmet sich den Geschichten von über 200 Pionierinnen, die den Weg für Frauen in die juristischen Berufe geebnet haben und die Rechtswissenschaft prägten. Das Lexikon verschafft ihren Geschichten mehr Sichtbarkeit und beleuchtet ihren Beitrag zu Rechtsstaat und Demokratie. Die Biografien spiegeln wider, wie die ersten Studentinnen an den juristischen Fakultäten zugelassen wurden, wie 1933 viele Juristinnen ihre Arbeit verloren, verfolgt und ermordet wurden oder rechtzeitig emigrierten, wie einige auch zu Täterinnen wurden, wie sie bis 1945 aus der Öffentlichkeit verschwanden und nach dem Krieg ihren Anteil am Wiederaufbau der Justiz in BRD und DDR fanden.
Das Lexikon ist frei zugänglich in der Nomos eLibrary.
Mit Beiträgen von
Dr. Marion Röwekamp | Dr. Martin Borowsky | Bettina Brunner | Dr. Hannah Katharina Burkard | Rachel Gerny | Anke Gimbal | Ph.D. Sara L. Kimble | Dr. Simone Ladwig-Winters | Leonardo Longhini, M. A. | Dr. Nina Christiane Lück | Dr. Franziska Rogger Kappeler | Antje Sedemund-Treiber | Prof. Dr. Daniela Seeliger, LL.M. | Dr. Ayla Sommer | Anne-Marie Schmitt | Prof. em. Dr. iur. Klaus Slapnicar