Pressemitteilung: 10-16


(K)ein Ende in Sicht? - djb-Aktion "Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung!"

Pressemitteilung vom

 

Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) hatte sich Anfang des Jahres den Besuch von mindestens 70 Hauptversammlungen der HDAX-Unternehmen auf die Agenda geschrieben. Unbequeme Fragen der Aktionärinnen an die Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzenden sollten auf den unakzeptablen Mangel an Frauen in den Führungsgremien der Unternehmen hinweisen. Die Aktion nähert sich nun ihrem vorläufigen Ende. Am 8. und 9. Juni 2010 werden weitere fünf Hauptversammlungen besucht: Salzgitter, SAP, Stada, Rhön-Klinikum und Jenoptik. Die Zahl 70 ist damit so gut wie erreicht.

Bei der morgigen Hauptversammlung der Rhön-Klinikum AG in Frankfurt am Main werden die beiden Initiatorinnen des Projekts, die Präsidentin des djb, Rechtsanwältin und Notarin Jutta Wagner aus Berlin, und Rechtsanwältin und Notarin Mechtild Düsing aus Münster, geschäftsführendes Mitglied der ARGE Anwältinnen im DAV, auftreten und unter anderem Fragen zu dem neuen Corporate Governance Kodex an das Unternehmen richten. Nach der jetzt vorgesehenen Reform des Kodex werden sich die Unternehmen selbst Ziele setzen müssen, welchen Anteil von Frauen sie in Führungspositionen für angemessen halten. In diesem Zusammenhang möchten die Juristinnen auch mit dem Vorurteil aufräumen, bei der Frauenförderung würden fachlich weniger geeignete Frauen qualifizierteren Männern vorgezogen. Wagner und Düsing: „Die notwendige Qualifikation ist selbstverständlich Grundvoraussetzung für alle – und bei den Frauen zweifellos ebenso vorhanden wie bei den Männern!“

Das Ende dieses Projekts im Juli wird jedoch nicht das Ende der Fragen sein. Einige Teilnehmerinnen haben bereits erklärt, sie werden die Besuche von Hauptversammlungen der DAX-Unternehmen fortsetzen, um den Unternehmen die Gelegenheit zu geben, die gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen und sie bei der nächsten Jahreshauptversammlung zu präsentieren. Rechtsanwältin Ingrid Claas aus Wiesbaden, die schon bei der Aareal Bank aufgetreten ist und heute bei Stada den Aufsichtsrat nach der Förderung von Frauen in Führungspositionen des Unternehmens fragen wird, stellte fest: „Ich werde in den nächsten Jahren nachfragen, wie es mit der Suche nach qualifizierten Frauen vorangeht. Wenn Qualifikation das ausschließliche Kriterium für die Besetzung aller Funktionen ist, kann die logische Folge nur sein, dass in absehbarer Zeit alle Positionen paritätisch besetzt werden.“

Weitere Informationen zu unserer Aktion auf unserer Homepage.