Who is who?


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Bosch, Martina (geb. 1950)

Martina Bosch studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Nach Zweitem Staatsexamen und Familienphaseerfolgte 1992 die Zulassung als Rechtsanwältin und der Einstieg in die hauptamtliche Arbeit beim Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb). Sie unterstützte zunächst den Aufbau der Bundesgeschäftsstelle in Bonn, von 1994 bis 2001 war sie Geschäftsführerin des djb und organisierte den Umzug der Geschäftsstelle von Bonn nach Berlin Ende 2001. Anschließend widmete sie sich dem Aufbau und der Pflege des Archivs des djb.

djb-Mitglied ist sie seit 1992. 2001 bis 2019 war sie in wechselnden Funktionen Vorstandsmitglied der Regionalgruppe Bonn, von 2005 bis 2009 als Vorsitzende. Von
von 2007 bis 2011 war sie als Vertreterin der Regionalgruppe Bonn im Regionalgruppenbeirat zudem Bundesvorstandsmitglied. 2021 wurde Martina Bosch zum Ehrenmitglied ernannt.

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Büchner-Schöpf, Dr. Melitta (1934-2021)

Dr. Melitta Büchner-Schöpf studierte Rechts- und Staatswissenschaften und promovierte 1962. Nach ihrer Referendarinnenausbildung und nach Auslandsstudien legte sie 1965 die Zweite Juristische Staatsprüfung ab und arbeitete anschließend als Rechtsanwältin sowie als Ministerialdirigentin im Bundesministerium für Wirtschaft. Daneben übernahm sie 1980 das Modehaus Carl Schöpf in Karlsruhe, ab 2000 war sie dort geschäftsführende Gesellschafterin. Sie engagierte sich vielfältig sozial und kulturell, unter anderem setzte sie sich für die Gleichstellung von Frauen ein. Dafür wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

1972 wurde sie Mitglied des djb. Von 1975 bis 1977 war sie Teil des Bundesvorstandes und Delegierte des djb im Deutschen Frauenrat. Von 2009 bis 2019 stiftete sie den Marie-Elisabeth-Lüders-Wissenschaftspreis des djb. 2013 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt.

Clemens, Winy (1925-2009)

Winy Clemens studierte Rechtswissenschaften in Jena und Berlin. Nach dem Zweiten Staatsexamen trat sie in den Staatsdienst ein und war im Bereich Entschädigungen tätig. Mit ihrer Familie zog sie nach Bayern, wo sie 1971 als Rechtsanwältin ihre eigene Kanzlei eröffnete.

Dem djb trat sie 1971 bei. Jahrzehntelang hielt sie – teilweise ganz allein – die Verbindung zur FIDA (International Federation of Women Lawyers) und FIFJC (International Federation of Women in the Legal Career). In Zusammenarbeit mit dem Bundesvorstand war sie zuständig für Auslandskontakte und Bindeglied zum Deutschen Anwaltsverein (DAV). Sie war zudem engagiertes Vorstandsmitglied der amerikanischen Stiftung „Virginia Gildersleeve International Fund“. 2006 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt.

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Damm, Renate (1935-2025)

Renate Damm studierte Rechtswissenschaften in Hamburg und Erlangen. Nach dem Zweiten Staatsexamen trat sie zunächst als Syndikusanwältin in den Axel Springer Verlag ein und wechselte 1996 in das Hamburger Anwaltsbüro Redeker Schön Dahs & Sellner. 2000 gründete sie die Sozietät Damm & Mann. Sie war Lehrbeauftragte im Medienrecht sowie Dozentin für Presserecht. Renate Damm war Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Verlagsjustiziare sowie des Studienkreises für Presserecht und Pressefreiheit. Hier, wie auch in anderen Gremien, war sie die erste und lange Zeit die einzige Frau. Für ihre „besonderen Verdienste um die Verwirklichung der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frauen in Gesellschaft, Beruf und Familie“ erhielt sie 1990 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. 2011 zeichnete sie der Deutsche Anwaltverein mit dem Maria-Otto-Preis für ihr Engagement für Pressefreiheit aus.

Ab 1973 war Renate Damm Mitglied des djb. Nach einigen Jahren Arbeit im Bundesvorstand war sie von 1983 bis 1989  Erste Vorsitzende. 2008 wurde sie zur Ehrenpräsidentin ernannt.

Diwell, Margret (geb. 1951)

Margret Diwell studierte Rechtswissenschaften und absolvierte ihr Referendariat in Tübingen. Ihr beruflicher Einstieg erfolgte 1978 als Regierungsrätin in der Berliner Finanzverwaltung. Seit 1987 ist sie als Rechtsanwältin zugelassen und seit 1998 als Fachanwältin für Familienrecht. Von 1995 bis 2004 war sie Mitglied des Berliner Anwaltsgerichts. Von 2004 bis 2011 war sie Richterin am Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin, zunächst als dessen Vizepräsidentin und ab 2007 als Präsidentin. Von 2012 bis 2014 lehrte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2012 bis 2020 war sie Vizepräsidentin und Landesjustitiarin des Berliner Rotes Kreuz e.V. und ist seit 2013 Mitglied des Ethik-Rats der Systemischen Gesellschaft e.V.

Seit 1989 ist Margret Diwell Mitglied des djb. Zunächst arbeitete sie sechs Jahre in der Familienrechtskommission - Unterkommission Unterhaltsrecht mit. Von 1999 bis 2001 war sie Stellvertretende Vorsitzende und anschließend von 2001 bis 2005 die erste Präsidentin des djb. In ihre Amtszeit fiel der Umzug der Bundesgeschäftsstelle von Bonn nach Berlin. 2005 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.

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Düsing, Mechtild (geb. 1944)

Mechtild Düsing studierte Rechtswissenschaften in Münster und München. Nach ihrem Zweiten Staatsexamen arbeitete sie als Rechtsanwältin und Notarin. Sie wurde Fachanwältin für Erbrecht, Verwaltungsrecht und Agrarrecht. Zudem war sie als Bezirksbürgermeisterin in der Kommunalpolitik tätig. Sie ist Mitglied in zahlreichen Vereinen mit kulturellem, frauenpolitischem und rechtlichem Bezug. Im Deutschen Anwaltverein e.V. (DAV) setzte sie sich jahrzehntelang als Vorstandsmitglied und Genderbeauftragte die Interessen der Anwältinnen ein. 2019 zeichnete der DAV sie mit dem Maria-Otto-Preis aus. 2023 verlieh der DAV ihr die Hans-Dahs-Plakette, die höchste Auszeichnung der deutschen Anwaltschaft. 2017 wurde ihr der Unternehmerinnenpreis Nord Westfalen, Frauen u(U)nternehmen e.V. verliehen.

Seit 1981 ist Mechtild Düsing Mitglied des djb. Sie hat stets die Zusammenarbeit von djb und DAV gefördert. Von 1994 bis 2021 war sie Schatzmeisterin der Regionalgruppe Münster. 2009 initiierte sie durch ihren Besuch der Hauptversammlung der Daimler AG und der Frage an den Aufsichtsrat: "Wo sind die Frauen" das djb-Projekt „Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung – Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen deutscher Unternehmen“. 2015 wurde Mechtild Düsing zum Ehrenmitglied ernannt.

Engelbrecht, Dr. Hertha (1922–2012)

Dr. Hertha Engelbrecht studierte zunächst am Dolmetscherinstitut der Heidelberger Universität und legte 1942 die Prüfung als akademisch geprüfter Übersetzer (Englisch und Spanisch) ab. Anschließend studierte sie zwei Semester Volkswirtschaft, absolvierte ein Praktikum und war bis Kriegsende bei der Deutsche Vacuum Oil Company (heute: Mobil Oil
AG), Hamburg, dienstverpflichtet. Von 1945 bis 1947 war sie als Dolmetscherin und Übersetzerin am Hamburger Oberlandesgericht tätig, das damals auch die Funkti-
on eines Justizministeriums hatte. Danach studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg. Nach dem Zweiten Staatsexamen und Promotion folgten ein Auslandsstudienjahr an der Harvard Law School, Cambridge, Mass. /USA und Nebentätigkeiten als vereidigte Dolmetscherin. 1954 trat sie als Assessorin i. Pr. erneut
in die Verwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg ein. 1958 wurde sie zur Senatskanzlei/Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund in Bonn als Referentin abgeordnet, 1958 ganz nach Bonn versetzt. Ihre Karriere beendete sie 1985 als Senatsdirektorin und  „Dienststellenleiter“. Sie engagierte sich im Deutschen Frauenrat, beim Deutschen Juristentag und beim Soroptimist Club Bonn-Bad Godesberg. 1996 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

In den 1950er Jahren trat Dr. Hertha Engelbrecht dem djb bei. Sie gehörte viele Jahre dem Bundesvorstand an. Von 1965 bis 1967 hatte sie das Amt der Ersten Vorsitzenden inne und engagierte sich nach ihrem Eintritt in den Ruhestand 1985 über weitere 10 Jahre ehrenamtlich als erste Geschäftsführerin des djb. Sie baute die Geschäftsstelle in Bonn auf, die  schnell zu einem Vereinsmittelpunkt wurde.

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Freudenberg, Dagmar (geb. 1952)

Dagmar Freudenberg absolvierte ihr Jurastudium in Göttingen. Ab 1978 war sie Richterin in Göttingen, von 1980-2009/2011 Staatsanwältin, bis zur Pensionierung 2017 Referentin im Niedersächsischen Justizministerium zu den Themenbereichen: häusliche Gewalt, Stalking, psychosoziale Prozessbegleitung, Opferschutz. Sie ist Mitgründerin des Vereins Wege ohne Gewalt Göttingen e.V. und Mitglied der AWO, des Deutschen Richterbundes und des Deutschen Juristentages.

Seit 1993 ist Dagmar Freudenberg Mitglied im djb. Seit 1994 ist sie Mitglied der Strafrechtskommission. Von 2001 bis 2009 war sie Vorsitzende der nichtständigen Kommission "Gewalt gegen Frauen und Kinder", die 2009 in die Strafrechtskommission integriert wurde. Von 2009-2017 war sie Vorsitzende der Strafrechtskommission. Ab 2018 war sie Referentin für die Implementierung der Istanbul-Konvention. Für ihr langjähriges Wirken in der Kommission Strafrecht mit ihrer mehr als 30-jährigen Erfahrung als Staatsanwältin sowie als Expertin im niedersächsischen Justizministerium im Problemfeld „Gewalt gegen Frauen“ sowie für ihr Engagement bei der djb-Kampagne „Nein heißt Nein“ wurde sie 2019 zum Ehrenmitglied ernannt.

Gethmann, Hildegard (1903-1988)

Hildegard Gethmann absolvierte eine Bankenlehre, bevor sie in Berlin Rechtswissenschaften studierte. 1934 wurde sie als Rechtsanwältin zugelassen und ließ sich als erste Rechtsanwältin in Dortmund nieder, wo sie sich gegen den Nationalsozialismus engagierte. In den Nachkriegsjahren spezialisierte sie sich auf Straf- und Ehescheidungsrecht und setzte sich so für zahlreiche Frauen ein. Sie engagierte sich politisch, trat der „Zentrumspartei“ bei und wurde Mitarbeiterin der Politikerin und späteren „Mutter des Grundgesetzes“ Helene Wessel. Zudem war sie viele Jahre im Vorstand des Deutschen Akademikerinnenbunds aktiv. 1973 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Hildegard Gethmann zählt zu den Juristinnen, die 1948 den djb gründeten. Bis 1958 war sie 1. Vorsitzende und danach Ehrenpräsidentin des djb. Sie setzte sich insbesondere gegen den Stichentscheid des Vaters bei der Kindererziehung und gegen das alleinige Vertretungsrecht der Kinder durch den Vater ein. Mit Erfolg: 1959 wurde das Stichentscheidungsrecht aus dem BGB gestrichen.

Graf, Charlotte (1908-1968)

Charlotte Graf studierte Rechtswissenschaften in Berlin, Heidelberg und Göttingen und legte 1936 das Erste juristische Staatsexamen ab. Da Frauen die Laufbahn als Richterin und Staatsanwältin seit 1935 verschlossen war, wurde sie nicht zur Ableistung der Assessorenzeit zugelassen. Erst während der Kriegsjahre durfte sie als juristische Hilfsarbeiterin in einer Anwaltskanzlei in Berlin beschäftigt werden. Danach wurde sie zunächst als Richterin beim Kammergericht in Berlin tätig. 1946 folgte die Zulassung zur Anwaltschaft. Bis zu ihrem Tod arbeitete sie als Rechtsanwältin und Notarin in Berlin. Sie engagierte sich zudem beim Deutschen Akademikerinnenbund.

Ihre Tätigkeit im djb begann mit ihrer Wahl zur Beisitzerin im Jahr 1958. Von 1960-1963 übte sie das Amt der Kassenführerin (Schatzmeisterin) aus, von 1963-1965 war sie 1. Vorsitzende im djb.

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Heinze, Ingeborg (geb. 1947)

Ingeborg Heinze absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften und ist zudem Diplom-Ökonomin. Als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Meerbusch in Nordrhein-Westfalen erhielt sie Einblicke in den Alltag privilegierter Frauen, die aufgrund von Gütertrennungsverträgen in der Armutsfalle gelandet waren. Ihre Beratungstätigkeit umfasste überwiegend das Rechtsgebiet der Minijobs. Von 1996 bis 1999 war sie Bundessprecherin Kommunaler Frauenbüros und freiberufliche Referentin zum Themenbereich Recht – Geld – Frauen.

Seit 1985 ist Ingeborg Heinze Mitglied des djb. Hier engagierte sie sich in der Kommission Steuerrecht/Familienlastenausgleich und war von 1997 bis 1999 Vorsitzende der Kommission. Sie wurde 2015 zum Ehrenmitglied ernannt, um ihr 30-jähriges Engagement in der Kommission Steuerrecht/Familienlastenausgleich zu würdigen. In den Jahren 2009 bis 2011 vertrat sie den djb beim Deutschen Frauenrat. Sie erarbeitete ein neues Rentenversicherungsmodell.

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Hofmann, Margarete (geb. 1956)

Margarete Hofmann studierte Rechtswissenschaften und Romanistik in Würzburg und Paris. Nach Eintritt in den bayerischen Justizdienst im Jahr 1987 als Staatsanwältin folgten Stationen im Bundesministerium der Justiz (BMJ) in den Bereichen Wirtschaftsrecht und Völkerrecht sowie als Justiz-Attachée in der deutschen EU-Vertretung Brüssel. Von 1997 bis 1999 arbeitete sie als Leiterin des Europa-Koordinierungsreferats im BMJ in Bonn und Berlin. 1999 wechselte sie zur Europäischen Kommission nach Brüssel, zunächst als Kabinettsmitglied bei Kommissarin Dr. Michaele Schreyer, mit den Schwerpunkten Betrugsbekämpfung, Justiz und Inneres, Wettbewerbsrecht und Binnenmarkt. Von Ende 2004 bis November 2021 war sie in verschiedenen Funktionen beim Europäischen Betrugsbekämpfungsamt (OLAF) tätig, u.a. als  Referatsleiterin Interinstitutionelle und externe Beziehungen, Direktorin Policy und zuletzt Direktorin Untersuchungen (Ausgaben und interne Untersuchungen). Im November 2021 wurde sie zur Honorary Director-General der Europäischen Kommission ernannt.

Seit 2001 ist sie Mitglied des djb. Sie war von 2007 bis 2011 Vorsitzende der Regionalgruppe Brüssel und maßgeblich daran beteiligt, den Standort Brüssel für den djb aufzubauen. Zunächst ab 2007 als Vorstandsmitglied des Regionalgruppenbeirats, dann ab 2011 als  djb-Vizepräsidentin gehörte sie bis 2015 dem Bundesvorstand an. Seit 2015 ist sie Mitglied der Kommission Europa- und Völkerrecht, seit 2024 auch Beisitzerin im Landesverband Berlin des djb. Margarete Hofmann engagiert sich bei der European Women Lawyers Association (EWLA), von 2015 bis 2019 als Vertreterin des djb im Vorstand und Vizepräsidentin. Seit 2023 ist sie Beiratsmitglied von Transparency Deutschland e.V. 2021 wurde Margarete Hofmann für ihr vielfältiges Engagement im djb zum Ehrenmitglied ernannt. 

Kohleiss, Dr. Annelies (1919-1995)

Dr. Annelies Kohleiss studierte Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften in München. 1951 begann sie ihre Karriere als Gerichtsassessorin am Landesversicherungsamt Stuttgart. Ab 1970 war sie Senatspräsidentin am Landessozialgericht Baden-Württemberg, 1984ging sie in den Ruhestand. Von 1977 bis 1979 arbeitete sie in der Staatlichen Sachverständigenkommission zur Neuordnung der sozialen Sicherung der Frau und der Hinterbliebenen. Sie war Mitglied des Deutschen Akademikerinnenbundes sowie Mitglied und zeitweise stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Heimstiftung. 1994 erhielt sie die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Ab 1973 war sie Mitglied des djb. Sie war von 1984 bis 1993 Erste Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg und leitete die djb-Rentenkommission. Ihre Stellungnahmen wurden oft vom Bundesverfassungsgericht berücksichtigt und es ist unter anderem ihrem Engagement zu verdanken, dass Frauen im Rentenrecht ab den späten siebziger Jahren mehr Rechte erhielten. Von 1979 bis 1981 war sie Zweite, von 1981 bis 1983 Erste Vorsitzende des djb. 1993 wurde Dr. Annelies Kohleiss zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Lenz-Fuchs, Dr. Renate (1910-2001)

Dr. Renate Lenz-Fuchs studierte an den Universitäten Bonn, Königsberg und Berlin, wo sie zu den ersten Studentinnen der Rechtswissenschaften gehörte. Nach ihrem Studium arbeitete sie im Handelsunternehmen ihres Vaters, da Frauen im Nationalsozialismus keine öffentlich sichtbaren juristischen Tätigkeiten ausüben durften. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie Rechtsanwältin. Sie war die erste Notarin in Rheinland-Pfalz. Von 1983 bis 1985 war sie Bürgermeisterin von Diez. Von 1969 bis 1981 war sie Vorstandsmitglied und von 1969 bis 1977 Vizepräsidentin der Notarkammer in Koblenz. Sie erhielt für ihre Arbeit als Gründungs- und Vorstandsmitglied der Deutsch-Französischen Juristenvereinigung den Ordre national du Mérite. 1986 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

1958 trat Dr. Renate Lenz-Fuchs dem djb bei. Sie wurde zwischen 1960 und 1977 dreimal zur Ersten Vorsitzenden gewählt und anschließend zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Als Gründungsmitglied der International Federation of Woman Lawyers (FIDA) vertrat sie dort den djb. 1962 agierte sie als Vertreterin aller europäischen Juristinnen auf dem Kongress der FIDA in Mexico City. Ab 1969 war sie Vorstandsmitglied und Schriftführerin der FIDA.

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Matthiessen-Kreuder, Ursula (geb. 1959)

Ursula Matthiessen-Kreuder hat in großen Unternehmen der Privatwirtschaft wie der Deutsche Bahn AG oder der METRO Group Karriere gemacht. 2006 wurde sie Personalleiterin bei einem IT-Dienstleister, nach einigen Jahren mit der Zuständigkeit für Zentraleuropa. Seit 2016 führt sie ihre eigene Kanzlei und ist auf Arbeitsrecht spezialisiert. Sie war Lehrbeauftragte der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe und von 2019 bis 2022 im Aufsichtsrat von „Ärzte ohne Grenzen Deutschland". Sie arbeitet regelmäßig an arbeitsrechtlichen Kommentierungen mit.

Seit 1994 ist Ursula Matthiessen-Kreuder Mitglied des djb. Von 2019 bis 2021 war sie Vorsitzende des Landesverbands Hessen im djb.Von 2021 bis 2023 war sie Vizepräsidentin und leitete die Nichtständige Kommission „Leitbild: Vielfalt und Werte“. 2023 wurde sie zur Präsidentin des djb gewählt.

Nath-Schreiber, Dr. Agnes (1904-1975)

Dr. Agnes Nath-Schreiber studierte in Köln Rechtswissenschaften. 1934 wurde sie in Berlin zur Rechtsanwaltschaft zugelassen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war sie zunächst beim Amtsgericht Prien und dem Landgericht Traunstein in Bayern tätig. 1950 gründete ihr Ehemann Dr. Herbert Nath eine Anwaltskanzlei in München. Dort war sie bis zu ihrem plötzlichen Tod 1975 tätig. 

Ab 1949 war Agnes Nath-Schreiber Mitglied des djb. Sie war insgesamt fast 12 Jahre Mitglied des djb-Vorstands, zunächst von 1956-1958 als Zweite Vorsitzende. Erste Vorsitzende war sie von 1958 bis 1960. Von 1960 bis 1962 war sie Beisitzerin und von 1965 bis 1967 Mitglied des erweiterten Bundesvorstands. Daneben war sie Mitglied verschiedener Kommissionen, unter anderem der Familienrechtskommission. Mehrfach war sie Vicepresident for Europe und Vicepresident for Germany der International Federation of Women Lawyers (FIDA).

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Nelles, Prof. Dr. Ursula (geb. 1949)

Prof. Dr. Ursula Nelles studierte Rechtswissenschaften in Münster. Nach Promotion und Habilitation lehrte sie an den Universitäten Münster, Hamburg und Nijmegen, bevor sie zur Professorin für Strafrecht und Strafprozessrecht an die Universität Bremen berufen wurde. Den größten Teil ihres beruflichen Wirkens verbrachte sie an der Universität Münster, wo sie einen Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Wirtschaftsstrafrecht innehatte. Sie leitete das Institut für Kriminalwissenschaften, das Dekanat der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und war von 2006 bis 2016 Rektorin der Universität Münster. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit beschäftigte sie sich intensiv mit dem strafrechtlichen Schutz von Gewaltbetroffenen.

Seit 1983 ist Ursula Nelles Mitglied des djb. Sie war Vorsitzende der Strafrechtskommission und von 1977 bis 2001 die Erste Vorsitzende des djb. Während ihrer Amtszeit stieß sie eine grundlegende Satzungsreform an und initiierte die Gründung des Europäischen Juristinnenbundes (EWLA), dessen Gründungspräsidentin sie dann wurde. 2019 wurde sie zur Ehrenpräsidentin ernannt.

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Overkämping, Sabine (geb. 1963)

Sabine Overkämping ist seit 1991 als Beamtin des Landes Sachsen-Anhalt in verschiedenen Verwendungen tätig. Derzeit leitet sie im Rang einer Ministerialrätin die Dienststelle des Beobachters der Länder bei der Europäischen Union in Brüssel.

Seit 1994 ist Sabine Overkämping Mitglied des djb. Sie ist Gründungsmitglied des Landesverbandes Sachsen-Anhalt (2. Vorsitzende von 1995 bis 1998) und der Regionalgruppe Magdeburg (Vorsitzende 2006 und 2007 sowie von 2009 bis 2013, Stellv. Vorsitzende von 2013 bis 2020). Sie war Mitglied der Kommission Europarecht und internationales Recht von 1997 bis 2001 (von 1999 bis 2001 als dessen Vorsitzende). Von 2001 bis 2015 war sie Mitglied der Kommission Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht (Vorsitzende von 2013 bis 2015). Seit 2015 ist sie Mitglied der Kommission Europa- und Völkerrecht (Vorsitzende von 2015 bis 2017). In den Jahren 2014 bis 2016 leitete sie das u.a. von der Europäischen Kommission und dem BMFSFJ geförderte djb-Projekt „European Women Shareholders Demand Gender Equality - EWSDGE“ mit dem Ziel eines gerechten Frauenanteils bei Führungspositionen in Unternehmen europaweit.

Sabine Overkämping war Delegierte des djb bei UN Women von 2001 bis 2009, bei der Europäischen Juristinnenvereinigung (EWLA) von 2001 bis 2011, bei der Europäische Bewegung Deutschland 2008 und 2009 sowie von 2017 an (seit 2018 vertritt sie dort den djb im Vorstand). Sie ist zudem Mitglied bei EWLA, der EUD (zunächst Magdeburg und nach Auflösung Brüssel), dem dbb und der GEW. 2021 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt.

Partikel, Helga-Christa (geb. 1926)

Helga-Christa Partikel studierte Rechtswissenschaften in Münster und legte 1949 das Erste sowie 1953 das Zweite juristische Staatsexamen ab. Ihre berufliche Laufbahn begann 1954 als Staatsanwältin in Düsseldorf, bevor sie 1965 als Ministerialrätin und Referatsleiterin im Justizministerium Nordrhein-Westfalen zuständig für Familien- und Erbrecht, Jugendrecht und Jugendwohlfahrtsrecht war. Ab 1968 engagierte sie sich beim Deutschen Juristentag (djt), wo sie von 1974 bis 1980 Mitglied der Ständigen Deputation war.

Ab 1992 war Helga-Christa Partikel Mitglied des djb. Von 1969 bis 1975 war sie dessen Erste Vorsitzende. Während ihrer Amtszeit prägte sie maßgeblich die Diskussionen um die Strafrechtsreform des § 218 und die Reform des Ehe- und Scheidungsrechts, die 1976 umgesetzt wurde.

Peschel-Gutzeit, Dr. Lore Maria (1932–2023)

Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit studierte Rechtswissenschaften in Hamburg und Freiburg. Nach dem Zweiten Staatsexamen arbeitete sie zunächst als Rechtsanwältin in Freiburg, von 1960 bis 1991 war sie als Richterin in Hamburg tätig. 1984 war sie die erste Frau, die den Vorsitz eines Familiensenats im Hanseatischen Oberlandesgericht übernahm. Außerdem war sie Lehrbeauftragte für Familien- und Erbrecht an der Universität Hamburg, bevor sie 1991 in die Politik ging. Von 1991 bis 1994 war sie Justizsenatorin in Hamburg, von 1994 bis 1997 Justizsenatorin in Berlin, bis sie 1997 wieder als Senatorin nach Hamburg zurückkehrte. Ab 2002 war sie Rechtsanwältin in Berlin. Lange bevor Lore Maria Peschel-Gutzeit in die Politik ging, engagierte sie sich rechtspolitisch. Schon Mitte der 60er Jahre setzte sie sich dafür ein, Beamtinnen und Richterinnen mit Kindern Teilzeitarbeit oder Beurlaubungen unter Aufrechterhaltung ihres dienstrechtlichen Status zu ermöglichen. 

Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit trat dem djb 1956 bei. Von 1973 bis 1981 war sie Mitglied des Bundesvorstands, ab 1977 als Erste Vorsitzende. Von 1983 bis 1991 leitete sie die djb-Kommission „Familienrecht“. In dieser Zeit prägte sie insbesondere die Reformvorschläge zum elterlichen Sorgerecht. 2008 wurde sie zur Ehrenpräsidentin ernannt.

 

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Pfarr, Prof. Dr. Heide (geb. 1944)

Prof. Dr. Heide Pfarr studierte Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin (FU). 1971 promovierte sie mit einer Arbeit zum Recht der DDR, 1973 legte sie das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Zunächst arbeitete sie als Professorin an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin, bis sie 1978 als Professorin für Arbeitsrecht und Bürgerliches Recht an die Universität Hamburg wechselte. 1989 bis 1990 war sie Senatorin für Bundesangelegenheiten im West-Berliner Senat und damit Mitglied der ersten Regierung in Deutschland, welcher mehr Frauen als Männer angehörten. Von 1991 bis 1993 war sie Staatsministerin für Frauen, Arbeit und Sozialordnung in Hessen und später arbeitete sie als Geschäftsführerin in der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung und als wissenschaftliche Direktorin des dortigen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts.  Sie veröffentlichte zahlreiche Werke zum Arbeits- und Verfassungsrecht. 2024 wurde ihr der Berliner Frauenpreis verliehen.

Seit 1987 ist Heide Pfarr Mitglied des djb. Von 2013 bis 2023 leitete sie die Kommission „Arbeits-, Gleichstellungs- und Wirtschaftsrecht“. Sie entwickelte unter anderem 2021 die Konzeption für ein Gleichstellungsgesetz in der Privatwirtschaft. 2023 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt.

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Pisal, Ramona (geb. 1957)

Nach dem Zweiten Staatsexamen war Ramona Pisal zunächst als Rechtsanwältin im Landgerichtsbezirk Köln tätig, bevor sie in den richterlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen eintrat. 1994 wurde sie zur Richterin am Amtsgericht in Mönchengladbach ernannt. Nach Abordnungen an das Amtsgericht Potsdam und das Brandenburgische Oberlandesgericht war sie von 1997 bis 2006 als Richterin am Oberlandesgericht und danach als Vorsitzende Richterin eines Strafsenats in Brandenburg an der Havel beschäftigt. Von 1999 bis 2009 nahm sie zusätzlich die Aufgaben der Pressesprecherin und von 2001 bis 2016 der Gleichstellungsbeauftragten des Brandenburgischen Oberlandesgerichts wahr. Im Dezember 2016 wurde sie zur Präsidentin des Landgerichts in Cottbus ernannt. Von 2020 bis zu ihrem Ruhestand 2023 leitete sie als Präsidentin das Landgericht Potsdam.

Seit 2005 ist sie djb-Mitglied. 2006 bis 2011 war sie Vorsitzende des Landesverbands Brandenburg. 2007 wurde sie Vizepräsidentin, von 2011 bis 2017 war sie Präsidentin des djb. Zu den Erfolgen des djb während ihrer Amtszeit zählt das in Fortführung des djb-Projekts „Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung“ erkämpfte „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ sowie ein Paradigmenwechsel im Strafrecht mit dem Bündnis „Nein heißt Nein“.  2018 wurde Ramona Pisal für ihr frauenpolitisches Engagement der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

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Raue, Ursula (geb. 1949)

Ursula Raue absolvierte nach einer Ausbildung zur Industriekauffrau ein Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und legte 1974 das Zweite Staatsexamen ab. Anschließend war sie als Rechtsanwältin tätig. Von 1999 bis 2007 war sie Geschäftsführerin des Landesverbands Berlin im Deutschen Bühnenverein. Von 2007 bis 2014 war sie Mediatorin des Jesuitenordens für Fälle sexuellen Missbrauchs. Ursula Raue engagiert sich vielseitig, unter anderem bei Innocence in Danger e.V. Deutschland (Präsidentin von 2003-2009) und seit 2005 im Vorstand des Vereins der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem. Sie erhielt 1999 das Bundesverdienstkreuz.

Seit 1983 ist sie Mitglied des djb. Sie war 1983 eine der Gründerinnen des Landesverbands Berlin und war bis 1997 dessen Vorsitzende. Ab 1989 war sie im Bundesvorstand aktiv, von 1989 bis 1993 als Beisitzerin, von 1990 bis 1993 als Vorsitzende des Arbeitsstabes DDR-Kontakte und schließlich von 1993 bis 1997 als Erste Vorsitzende. 2015 wurde Ursula Raue zur Ehrenpräsidentin ernannt.

Schöpp-Schilling, Dr. Hanna Beate (1940-2009)

Dr. Hanna Beate Schöpp-Schilling studierte Anglistik, Germanistik und Amerikanistik an den Universitäten München, der Freien Universität Berlin und Yale. 1987 trat sie als Parteilose in das Bundesfrauenministerium ein, um dort die neu gegründete Abteilung Frauenpolitik zu leiten. Sie war verantwortlich für die Schaffung kommunaler Gleichstellungsbeauftragter, die institutionelle Verankerung von Gleichstellung und Frauenförderung sowie die Finanzierung von Frauenhäusern in den neuen Bundesländern. 1989 wurde sie in den UN-Ausschuss zur Beseitigung der Diskriminierung der Frau gewählt, dem sie zwanzig Jahre lang angehörte. Darüber hinaus engagierte sie sich wissenschaftlich und ehrenamtlich in zahlreichen Stiftungen. 2009 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.

Hanna Beate Schöpp-Schilling war mehrere Jahre beratendes Mitglied der Kommission Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht und wurde 2008 als Externe zum Ehrenmitglied ernannt.

Schreiber, Christiane (geb. 1940)

Christiane Schreiber studierte Rechtswissenschaften in Berlin, Lausanne und München. Nach dem zweiten Staatsexamen arbeitete sie zunächst bei einem Rechtsanwalt im Landgerichtsbezirk Hanau und übernahm zahlreiche Anwaltsvertretungen, bevor sie sich als Rechtsanwältin selbstständig machte. Von 1997 bis 2003 war sie Vorsitzende des Frauenrats Saarland und beteiligte sich aktiv an Vorhaben zur gesetzlichen Frauenförderung.

Seit 1985 ist sie Mitglied des djb. Sie gründete den djb-Landesverband Saarland, dessen Vorsitzende sie von 1986 bis 1992 war. Von 1987 bis 1989 war sie Beisitzerin im Bundesvorstand. 1989 wurde sie eine der Stellvertretenden Vorsitzenden und hatte diese Position bis 1995 inne. Gemeinsam mit Gertrud Hofmann leitete sie von 1991 bis 1993 eine Arbeitsgruppe, die Vorschläge zur Neustrukturierung der Untergruppen und Kommissionen erarbeitete. Von 1991 bis 2009 leitete sie die Nichtständige Kommission Ältere Menschen. 2017 wurde Christiane Schreiber für ihe Engagement in der Kommission Ältere Menschen und ihre Pionierarbeit zum Thema Vorsorgevollmacht zum Ehrenmitglied ernannt.

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Schücking-Homeyer, Anette (1920-2017)

Anette Schücking-Homeyer studierte Rechtswissenschaften in Münster. 1952 wurde sie zur Amtsgerichtsrätin beim Amtsgericht Duisburg ernannt. 1954 wechselte sie als Richterin an das Sozialgericht Düsseldorf und befasste sich dort mit Renten- und Krankenversicherungsfragen. Nach der Geburt ihrer Kinder wurde sie auf eigenen Wunsch an das Sozialgericht Detmold versetzt, wo sie bis zu ihrem Ruhestand 1983 tätig blieb. Ihr soziales Engagement zeigte sie unter anderem durch die Gründung eines Frauenhauses in Warendorf zusammen mit ihrer Schwester Sibylle Schücking-Helfferich. 1988 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, 2003 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.

Anette Schücking-Homeyer war 1948 Gründungsmitglied des djb und wurde als „Beauftragte für besondere Aufgaben“ in den ersten Vorstand gewählt. 1998 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt und war - nach längerer Unterbrechung - ab 1999 wieder djb-Mitglied.

Sedemund-Treiber, Antje (geb. 1936)

Antje Sedemund-Treiber studierte Rechtswissenschaften in Hamburg und München. Sie trat 1967 in den richterlichen Dienst beim VerwaltungsgerichtHamburg ein und wurde später ins Gemeinsame Prüfungsamt der Länder Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein berufen. 1968 wurde sie an das Bundesministerium der Justiz abgeordnet. Dort war sie in verschiedenen Referaten tätig, zuletzt als Leiterin einer Unterabteilung. 1992 erfolgte ihre Berufung zur Präsidentin des Bundespatentgerichts. Ehrenamtlich engagierte sie sich in der Ständigen Deputation des Deutschen Juristentags e.V. und im Deutsch-Chinesischen Rechtsstaatsdialog. 2001 wurde ihr das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Seit 1976 ist sie Mitglied des djb. Sie war maßgeblich am Aufbau der Regionalgruppe Bonn beteiligt und im Bundesvorstand aktiv, zunächst als Beisitzerin, dann als Zweite Vorsitzende und schließlich von 1989 bis 1993 als Erste Vorsitzende. Sie setzte einen Arbeitsstab für innerdeutsche Beziehungen ein und realisierte die erste Arbeitstagung des djb nach der Wiedervereinigung. 2008 wurde Antje Sedemund-Treiber zur Ehrenpräsidentin des djb ernannt.

© Mike Wolff, Tagesspiegel© Mike Wolff, Tagesspiegel

Wagner, Jutta (geb. 1949)

Jutta Wagner studierte Rechtswissenschaften in Hamburg. Nach ihrem ersten Staatsexamen war sie Assistentin für Ausbildungsfragen an der Freien Universität Berlin, wo sie auch ihr zweites Staatsexamen ablegte. Seit 1978 ist sie als Rechtsanwältin tätig, 1996 wurde sie Notarin und seit 1997 ist sie Fachanwältin für Familienrecht in Berlin. Von 1993 bis 2005 war sie Vorsitzende Richterin am Anwaltsgericht Berlin und 1985 bis 1989 als eine der ersten Frauen Mitglied im Vorstand der Rechtsanwaltskammer Berlin. Darüber hinaus ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift „FamFR – Familienrecht und Familienverfahrensrecht“ und Mitglied der Jury des Maria-Otto-Anwältinnen-Preises des Deutschen Anwaltvereins e.V. sowie der Jury des Anne-Klein-Frauenpreises der Heinrich-Böll-Stiftung. 2013 erhielt sie das Verdienstkreuz am Bande.

Seit 1984 ist Jutta Wagner Mitglied des djb. Dem Vorstand des Landesverbands Berlin gehörte sie zwischen 1997 und 2010 an. Von 1999 bis 2004 war sie dessen Vorsitzende. Von 2005 bis 2011 war sie Präsidentin des djb und von 2011 bis 2013 Past Präsidentin.

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Wersig, Prof. Dr. Maria (geb. 1978)

Prof. Dr. Maria Wersig studierte Rechtswissenschaften und Gender Kompetenz an der Freien Universität Berlin. 2013 promovierte sie an der Universität Hildesheim zum Thema „Der lange Schatten der Hausfrauenehe. Zur Reformresistenz des Ehegattensplittings“. Nach verschiedenen beruflichen Stationen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politikberatung war sie von 2015 bis 2020 als Professorin an der Fachhochschule Dortmund tätig. 2020 nahm sie einen Ruf an die Hochschule Hannover an, wo sie seither als Professorin für Rechtliche Grundlagen der Sozialen Arbeit tätig ist. Sie ist in der Redaktion der Info Also (Informationen zur Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe), Mitglied im Deutschen Sozialrechtsverband e.V. und in der Sektion Rechtssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Seit 2004 ist sie Mitglied des djb. Sie war von 2009 bis 2017 Mitglied der djb-Kommission Recht der sozialen Sicherung und Familienlastenausgleich, von 2013 bis 2017 als deren Vorsitzende. Von 2017 bis 2023 war Prof. Dr. Maria Wersig Präsidentin des djb, 2023 bis 2025 Past Präsidentin.

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Zumstein, Dr. Monika (1944-2023)

Dr. Monika Zumstein studierte Rechtswissenschaften in München. Nach dem Zweiten Staatsexamen promovierte sie 1989 zum Thema "Die Rechtsstellung des unbefruchteten und befruchteten menschlichen Keimguts". Ab 1985 war sie zunächst als Akademische Rätin und später als Akademische Direktorin an der Universität München tätig. Von 1989 bis 2009 war sie Frauenbeauftragte der Juristischen Fakultät und Stellvertretende Frauenbeauftragte der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Ab 1985 war sie Mitglied des djb. Sie wurde für zwei Jahre in den erweiterten Bundesvorstand gewählt und war anschließend bis 1991 Beisitzerin. Sie entwickelte aus den damals im djb üblichen Rundbriefen die Vereinszeitschrift „aktuelle informationen“, die seit 2008 djbZ heißt. Die "aktuellen informationen" hießen lange auch noch „Monis Blättchen“. Von 1990 bis 2001 leitete sie die Kommission „Gentechnologie“ und war bis 2009 weiterhin aktiv. Zwischen 2010 und 2016 engagierte sie sich im Projekt „Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung“ und war viele Jahre Vorsitzende der Regionalgruppe München/Südbayern. 2019 wurde Dr. Monika Zumstein zum Ehrenmitglied des djb ernannt.