- Anlässlich der heutigen Anhörung des Digitalausschusses des Bundestages zum Thema „Digitale Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ mahnt der Deutsche… mehr
Digitalisierung
Genderaspekte der Digitalisierung
Die Digitalisierung ist ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandlungsprozess, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen für eine geschlechtergerechte Zukunft birgt. Cyber Harrassment, diskriminierende Algorithmen, Arbeit 4.0 – der djb nimmt die Genderaspekte der Debatten um Digitalisierung in den Blick und beschäftigt sich mit der Schaffung eines adäquaten rechtlichen Ordnungsrahmens, der die Durchsetzung bestehenden Rechts, insbesondere verfassungsrechtlicher Garantien, sicherstellt, und Diskriminierungen entgegenwirkt.
Diskriminierende Algorithmen
Algorithmen spiegeln bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten nicht nur wider, sondern verstärken diese exponentiell. Wo immer Entscheidungsprozesse automatisiert und optimiert werden, die zugrunde liegenden Daten aber nicht repräsentativ sind beziehungsweise nur den Durchschnittsmann als Norm beinhalten, kommt es zu einer Fortschreibung struktureller Benachteiligung von Frauen. Frauen, die mehrfach Diskriminierungen ausgesetzt sind, fallen umso mehr aus dem Raster der künstlichen Intelligenz. Die Benachteiligung betrifft wesentliche Lebensbereiche wie das Arbeitsleben, etwa beim Einsatz von Algorithmen zur Auswahl von Bewerber*innen, den Gesundheitssektor, zum Beispiel beim Erkennen von Krankheitsbildern, aber auch Design und Funktionalität von Produkten.
Digitale Gewalt
Im digitalen Raum sind Hate Speech und Cyber Mobbing inzwischen ein verbreitetes Mittel, um missliebige Meinungen und Personen zu verdrängen. Frauen sind besonders stark davon betroffen. Wo immer sie sich im Netz öffentlich oder gar politisch äußern, riskieren sie sexistische Anmache, pornografische Pöbeleien, die Androhung von Vergewaltigungen bis hin zu Morddrohungen. Dies verletzt nicht nur die Persönlichkeitsrechte von Frauen, es verändert das gesamte Klima des Diskurses. Tatsächlich ziehen sich viele Frauen zurück und verlieren damit die Möglichkeit, am digitalen öffentlichen Diskurs zu partizipieren und ihn mitzugestalten.
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Forderungen des djb
Um digitaler Gewalt wirksam zu begegnen, hat der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) unter anderem folgende Forderungen:
- flächendeckende Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Straftaten im Zusammenhang mit digitaler Gewalt;
- Fortbildungen für Justiz, Staatsanwaltschaft und Polizei, die für die geschlechtsspezifische Dimension digitaler Gewalt sensibilisieren;
- die Erweiterung der Definition der sogenannten Hasskriminalität in der polizeilichen Kriminalstatistik um das Merkmal „Geschlecht“;
- die Ausweitung von Entschädigungsregelungen auf Opfer psychischer Gewalt mit schweren Folgen
Um beim Einsatz von Algorithmen Grundrechte zu schützen, fordert der djb gesonderte rechtliche Vorgaben für Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere:
- eine Verpflichtung zur gendergerechten Überprüfung und Bereinigung von Daten;
- gendersensible Konzepte bei der Ausbildung und Fortbildung von Programmierer*innen;
- ein Recht auf Erklärung der individuellen Entscheidung, wenn diese auf einer KI-Anwendung basiert.
Pressemitteilungen und Stellungnahmen
- Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) begrüßt die Möglichkeit zur Stellungnahme im Rahmen der öffentlichen Konsultation. Einheitliche Regulierung… mehr
- Anlässlich der Vorlage eines Referentenentwurfes zur Änderung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) begrüßte die Präsidentin des Deutschen… mehr
- Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) bedankt sich für die Möglichkeit einer Stellungnahme zu dem Referentenentwurf, die er gerne wahrnimmt. Dabei… mehr
- Kontext: Bereits 2011 hat Deutschland das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt… mehr
- Kontext: Bereits 2011 hat die Bundesrepublik Deutschland das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und… mehr
- Als einen „Schritt in die richtige Richtung, doch in der Ausgestaltung enttäuschend“ bezeichnet die Präsidentin des Deutschen Juristinnenbunds e.V… mehr
- Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) bedankt sich für die Möglichkeit einer Stellungnahme zu dem Referentenentwurf, die er trotz der kurzen Frist… mehr
- A. Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) hält es für dringend geboten, dem bisher vernachlässigten Aspekt der Geschlechterdimension von Hate Speech… mehr
- Datenethik, Algorithmen, künstliche Intelligenz – was hat das alles mit Frauenrechten zu tun? Wie verändert sich der Arbeitsplatz in der Zukunft? Was… mehr
- Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) unterstützt das Vorhaben des Bundesjustizministeriums, bisherige Lücken beim Schutz vor Cybergrooming zu… mehr
- Der djb bedankt sich für die Übersendung des vorbezeichneten Referentenentwurfs und die damit verbundene Gelegenheit zur Stellungnahme.1. EinleitungDe… mehr
djb in der Presse
- Im Podcast der EMOTION-Verlegerin Kasia Mol-Wolf verrät Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes, wie sie gegen Hate Speech und für einen geschlechtergerechten Sozialstaat kämpft. Link zur Webseite öffnen
- "Frauen werden, anders als Männer, typischerweise sexistisch angegriffen, pornografisch angepöbelt und riskieren - neben den sonst üblichen Drohungen - explizite und detaillierte Vergewaltigungsankündigungen" – ein Bericht über die djb-Stellungnahme zur geplante Reform des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes vom 17. Januar 2020. Link zur Webseite öffnen