Erwerbsarbeit ist der zentrale Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben. Aber Erwerbsarbeit ist durch gravierende strukturelle Ungleichheiten gekennzeichnet. Indikatoren dafür sind u.a. der Gender Pay Gap, der Gender Care Gap, der Gender Overall Earnings Gap und der Gender Pension Gap. Mit der Digitalisierung und Globalisierung haben sich diese Ungleichheiten verschärft. Der Deutsche Juristinnenbund fordert daher, endlich Diskriminierungsfreiheit in den Unternehmen der Privatwirtschaft zu verwirklichen und hat dafür eine Konzeption für ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft vorgelegt.
Die letzten 25 Jahre haben gezeigt: Freiwillig haben Unternehmen der privaten Wirtschaft Diskriminierungen nicht ausreichend bekämpft. Es braucht einen staatlichen Impuls. Unternehmen müssen verpflichtet werden, Diskriminierung abzustellen, unabhängig von der Branche, der Betriebsgröße und analogen oder digitalen Geschäftsmodellen. Staat und Unternehmen müssen sicherstellen, dass Beschäftigte im Erwerbsleben gleiche Verwirklichungschancen haben: beim Zugang zu Erwerbsarbeit und bei den Arbeitsbedingungen, wie z.B. der Entlohnung und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – unabhängig von Geschlecht, sozialer Herkunft, Alter, Bildung, Migrationserfahrung oder Behinderungen.
Eine Herausforderung für Gleichstellung in der Privatwirtschaft ist die große Vielfalt von Unternehmen im Hinblick auf Branchen, Unternehmensgrößen, Leistungen und Produkte, Arbeitsweisen, Ausstattungen sowie Anforderungen an und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Auch Benachteiligungsstrukturen und daraus resultierende Handlungsnotwendigkeiten können sehr verschieden sein. Die Pflicht zu Gleichstellungsmaßnahmen muss diese Unterschiede berücksichtigen.
Im Anschluss wird es die Möglichkeit zu Fragen aus dem Publikum geben.
Die PowerPoint-Präsentation aus der Veranstaltung finden Sie hier als PDF-Datei zum Download.
