Der Vortrag beleuchtet die Leihmutterschaftspraxis in den Zielländern und geht auf grenzüberschreitende Fragen der Abstammung und der Staatsangehörigkeit ein. Einen Schwerpunkt bilden die rechtlichen und tatsächlichen Gefahrenlagen, denen alle Beteiligten im Vorfeld der Leihmutterschaftsvereinbarung, während der Schwangerschaft und im Anschluss an die Geburt ausgesetzt sind, wenn das ungeborene Kind im Kontext von unregulierten Marktdynamiken und sozialökonomischen Gefällen zur Verhandlungsgrundlage gemacht wird (z.B. Ausbeutungspotential und Gefahren für Leihmütter; selektive Abtreibung behinderter oder ungewollter Föten; Fälle, in denen die Leihmutter das Kind behalten möchte; Fälle von Betrug oder Menschenhandel).
Sodann soll in der Diskussion mit interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam der Frage nachgegangen werden, wie die Verwundbarkeit aller beteiligten Parteien jenseits pauschaler Urteile geachtet werden kann und menschenrechtliche Schutzstandards im internationalen Kontext gewährleistet werden können.
Referentin: Dina Reis, Juristin und AOG Vorstandsmitglied, ist Akademische Mitarbeiterin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg und schreibt ein Dissertationsprojekt über grenzüberschreitende Dimensionen der Leihmutterschaftspraxis in u.a. Russland und der Ukraine.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionswoche zum internationalen Frauentag 2019 in Kooperation mit Anwältinnen ohne Grenzen e.V. und der Menschenrechtskommission Freiburg statt.
Die Veranstaltung ist öffentlich.