Donnerstag, 05. Juli 2018 um 20.00 Uhr im Peterhofkeller, Niemensstraße 10 in Freiburg,
zu der Schauspielaufführung HANNS KAYSER AUF DER FLUCHT - Eine wahre Lügengeschichte -
Eine Produktion des Theaterkollektiv RaumZeit
"Der Ast ist mir entwichen, darauf ich ruhen soll." (Volkslied "Ich armes Käuzlein, kleine" 1549)
Im 16. Jahrhundert entschließt sich Agatha Dietzschin als Mann zu leben. Eine gängige Form für Frauen dieser Zeit, um ein autonomes Leben zu führen und der bittersten Armut zu entkommen.
Dabei ist die Gefahr der Enttarnung groß und die Strafen für dieses "Vergehen" sind drakonisch. Agatha nimmt den Namen Hans Kayser an und zieht als Wanderarbeiter durchs Freiburger Umland.
Durch die Liebesgeschichte mit der Bauerntochter Anna Reulin wird das Leben sicherer und durch die
daraus entstandene Hochzeit scheint die Tarnung perfekt...
Den Stoff - spannend wie ein Krimi - rekonstruiert das Theaterkollektiv RaumZeit nach der Vorlage von Originaldokumenten aus den Gerichtsakten von 1548 des Freiburger Stadtarchivs in Kooperation
mit der Feministischen Geschichtswerkstatt. Dabei wird das Thema für die Bühne dramatisiert und mit unserem heutigen Verständnis von Identitäten in den Blick genommen.
"Ist nicht jeder Mensch wie ein Grashalm auf eigenem Stiel? Alle grün auf den ersten Blick. Aber wenn du am Rand der Wiese sitzt merkst du: Alle sind verschieden! Wer fragt da:
'Bist du arm oder reich? Bist du frau oder man?' Ich bin Hans Kayser. Grün wie ein Grashalm."
Schauspiel: Nic* Reitzenstein und Lena Drieschner; Text: Jenny Warnecke & Theaterkollektiv Bordhistorikerin: Birgit Heidtke