Pressemitteilung: 11-24


Deutscher Juristinnenbund (djb) zum Dax30-Quotengipfel: Zehn verlorene Jahre sind genug – keine Selbstverpflichtung ohne gesetzliche Quote

Pressemitteilung vom

Beim heutigen Treffen von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder mit Vertretern der Dax30-Unternehmen stellten die Unternehmen ihre Selbstverpflichtungsziele zur Erhöhung des Frauenanteils im Management vor. Sie legten dabei ihre Pläne dar, stärker in die Ausbildung und Rekrutierung weiblicher Jungtalente zu investieren. Der djb begrüßt dies als einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Eine angemessene Präsenz von Frauen in den Führungsetagen der Wirtschaft, insbesonderer in Aufsichtsräten und Vorständen, ist damit aber noch lange nicht erreichbar.

djb-Präsidentin Ramona Pisal warnt daher entschieden davor, auf verbindliche gesetzliche Regelungen zu verzichten: "Die Dax30-Unternehmen haben nur aufgrund des politischen Drucks und insbesondere unter Androhung einer Quote per Gesetz endlich begonnen, ihre Hausaufgaben zu machen. Die selbst gesteckten Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsebenen sind aber absolut unzureichend angesichts des krassen Missverhältnisses der Geschlechter, das sich in einem Frauenanteil in den Chefetagen der Dax30-Unternehmen von unter drei Prozent manifestiert. Die letzten zehn Jahre haben klar bewiesen, dass eine Selbstverpflichtung allein nicht zielführend ist. Verbindliche gesetzliche Regelungen zur Erhöhung des Frauenanteils in den Führungspositionen der Privatwirtschaft bleiben daher unverzichtbar. Die "Gläserne Decke" für Frauen kann nur durchbrochen werden, wenn gesetzliche Regelungen zur Erhöhung des Frauenanteils die Selbstverpflichtungen und Nachwuchsförderungsprogramme der Unternehmen rahmen und im Falle eines Verstoßes auch deutliche Sanktionen zu erwarten sind. Ein weiteres verlorenes Jahrzehnt für die Karrierechancen der Frauen darf die Politik den Frauen nicht sehenden Auges zumuten."