Pressemitteilung: 10-15


60 mal gefragt - djb-Aktion "Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung!"

Pressemitteilung vom

 

Der Deutsche Juristinnenbund (djb) begrüßt den Beschluss der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex vom 26. Mai 2010, die Empfehlungen für mehr Frauen in Aufsichtsräten zu konkretisieren. Auch in Vorständen und Führungspositionen sollen Frauen künftig angemessen berücksichtigt werden.

Im Rahmen seiner Aktion „Hauptversammlungen – Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung“ hat der djb in den letzten Monaten bereits auf 60 Hauptversammlungen explizit gefragt, wie die Unternehmen diese von der Regierungskommission im Arbeitsprogramm bereits angekündigte Selbstverpflichtung umsetzen wollen. Die Antworten reichten von „Wir werden die Empfehlung umsetzen“ bis „Wenn sie kommt, werden wir der Empfehlung nicht folgen und dann entsprechend darauf hinweisen“.

Der djb fordert jetzt von den Unternehmen konkrete Pläne dazu, wie der Anteil von Frauen in Aufsichtsrat und Vorstand erhöht werden kann und Informationen darüber, welchen Anteil von Frauen in Führungspositionen das Unternehmen für angemessen hält und bis wann es diesen erreichen will. Dies sollte transparent im Geschäftsbericht dargelegt und die Entsprechenserklärung müsste insofern ergänzt werden.

Die Unternehmen müssen nun beweisen, dass ihre Bekundungen, sie wollten mehr Frauen in den Führungsetagen haben, nicht nur Lippenbekenntnisse sind. Wir werden sehen, wo die Unternehmen ihre Ziele ansetzen und ob diese erreicht werden oder ob sie in "gestrigen Denkmustern" verharren.

Der auf den Hauptversammlungen oft geäußerte Einwand, es stünden nicht genügend Frauen  zur Wahl, ist angesichts der bereits 2007 vom djb an den damaligen Vorsitzenden der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex Dr. Cromme überreichten Liste von 400 für Aufsichtsratspositionen qualifizierter Frauen kein ernst zu nehmendes Argument.

Die Präsidentin des djb Jutta Wagner glaubt jedoch nicht an einen schnellen Erfolg: „Wir sind nicht bereit, noch länger zu warten. Wir fordern eine Quote von mindestens 40 % für die Beteiligung von Frauen in Führungspositionen einschließlich Vorstand und Aufsichtsrat. Dann wird der Fokus auf Frauen gelenkt werden – Norwegen zeigt, dass diese Frauen da sind“.

Weitere Informationen zu unserer Aktion auf unserer Hompage.