Pressemitteilung: 07-15


Podiumsdiskussion am 23. Juni 2006, 11.00 Uhr, Bonn: Phänomen Zwangsehe – eine fehlgeschlagene Integration?

Pressemitteilung vom

Der Deutsche Juristinnenbund lädt am Samstag, den 23. Juni 2007 ab 11 Uhr bis ca. 14 Uhr zu einer Podiumsdiskussion „Phänomen Zwangsehe – eine fehlgeschlagene Integration?“ in das Haus der Geschichte in Bonn ein.

Moderiert von Regierungsdirektorin Barbara Wurster, Vizepräsidentin des djb, diskutieren:

  • Dr. Necla Kelek, Sozialwissenschaftlerin und Autorin "Die fremde Braut" u.a.,
  • Dr. Heiner Bielefeldt, Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte,
  • Ute Granold, MdB, Mitglied im Rechtsausschuss und im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Bundestages
  • Dagmar Freudenberg, Staatsanwältin und Vorsitzende der djb-Kommission „Gewalt gegen Frauen und Kinder“
  • Zümrüt Turan-Schnieders, Rechtsanwältin, Mitglied der djb-Kommission "Zivil-, Familien- und Erbrecht, Recht anderer Lebensgemeinschaften"

Zwangsehe ist ein weltweites Phänomen. Auch in Deutschland werden nach Schätzungen von Terre des Femmes jährlich mindestens 30.000 junge Mädchen und Frauen gegen ihren Willen verheiratet. Dies ist nicht nur ein eklatanter Verstoß gegen die Menschenrechtscharta und die UN-Kinderrechtskonvention, sondern verstößt auch gegen fundamentale Grundwerte unserer Gesellschaft.

Alle Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer haben sich umfassend mit dieser Problematik beschäftigt. Necla Kelek, Autorin des Buchs „Die fremde Braut“, fordert von der deutschen Politik, nicht länger zuzusehen und mittels Gesetz konsequenter bei der Verletzung elementarer Menschenrechte durchzugreifen. Als Direktor des Instituts für Menschenrechte hat sich Dr. Bielefeldt in zahlreichen Veröffentlichungen mit Fragen der Integration muslimischer Migrantinnen und Migranten beschäftigt. Aus ihren praktischen Erfahrungen werden Rechtsanwältin Zümrüt Turan-Schnieders und Staatsanwältin Dagmar Freudenberg berichten. Die politische Sichtweise und Perspektive gerade vor dem Hintergrund des neuen CDU-Programmbeschlusses wird für uns dankenswerterweise MdB Ute Granold in die Diskussionen einbringen.

Von und mit diesen fachkundigen Teilnehmenden ist eine interessante Diskussion zu erwarten, bei der die Probleme aus gesellschaftlicher, sozialer und rechtlicher Sicht analysiert und auch konkrete Lösungsansätze aufgezeigt werden.