Pressemitteilung: 00-10


Rentenreform 2000 - djb entwirft kostenneutrales Gegenmodell für eine eigenständige Alterssicherung der Frau

Pressemitteilung vom

 

 

Der Deutsche Juristinnenbund (djb) lehnt aus frauenpolitischen

Gründen das Rentenkonzept der Bundesregierung ab, weil die Frauen

die Verliererinnen einer kapitalgedeckten Zusatzversorgung sind.

Frauen in den alten Bundesländern, die heute in Rente gehen,

erhalten im Durchschnitt, 905,00 DM eigene Rente, nachdem sie

über 25 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Die

Ursachen liegen nicht nur in den niedrigeren Frauenverdiensten

und Unterbrechungen wegen Familienpflichten, sondern auch im

Rentenrecht selbst.

 

 

 

 

Die djb-Kommission "Familienlastenausgleich/Rentenrecht"

entwickelte daher ein eigenes Rentenmodell, nachdem sie im

Februar 2000 das Thema "Eigenständige Alterssicherung von Frauen"

mit Experten und Expertinnen des Rentenversicherungsrechts aus

Wissenschaft, Politik und Praxis in einem Workshop diskutiert

hatte.

 

 

 

 

Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte rechnete dieses

Modell durch und kam zu dem Ergebnis, dass die angestrebte

maßvolle Umverteilung zu Gunsten von Frauen ohne

zusätzliche Bundesmittel erreicht werden kann. Auf einer vom djb

in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen veranstalteten

Fachtagung im Juni 2000 bewerteten Rentenexpertinnen und

-experten aus der Sozialgerichtbarkeit, von

Rentenversicherungsträgern, von Bundes- und Landesministerien und

aus der Wissenschaft das djb-Rentenmodell als ernsthafte

Alternative zum Rentenkonzept der Bundesregierung, weil damit die

durchschnittlichen Altersrenten von Frauen aus dem Armutsbereich

herausgeführt würden.

 

 

 

 

Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Ursula Rust, Universität Bremen

 

 

Bonn, den 25. September 2000