Pressemitteilung: 25-35


djb startet neues Projekt „Justitia Diversa – Recht aus verschiedenen Blickwinkeln“

Pressemitteilung vom

Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) hat zusammen mit seinem Netzwerk Juristinnen mit Migrationsgeschichte das Projekt „Justitia Diversa: Perspektivwechsel – Recht aus verschiedenen Blickwinkeln“ gestartet. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ mit Fördermitteln des Bundesministeriums des Innern (BMI).

„Mit ‚Justitia Diversa‘ setzen wir einen wichtigen Schritt für mehr Sichtbarkeit und Empowerment von Juristinnen mit Migrationsgeschichte in der Rechtswelt“, sagt Ursula Matthiessen-Kreuder, Präsidentin des djb. Das Projekt stärkt und vernetzt Juristinnen mit Migrationsgeschichte, die von Mehrfachdiskriminierung, insbesondere Rassismus und Sexismus betroffen sind. Es schafft Räume für Austausch, Empowerment und die Entwicklung von Strategien gegen Diskriminierung in der juristischen Praxis. Dazu werden in Berlin und Frankfurt (Main) sogenannte „Unity Circles“ eingerichtet – Begegnungsräume mit lokalen Akteur*innen und den djb-Landesverbänden Hessen und Berlin, in denen praxisnahe Lösungsansätze erarbeitet und reflektiert werden. Langfristig soll das Projekt ein Expertinnengremium im djb aufbauen, das sich schwerpunktmäßig mit Rassismus und Mehrfachdiskriminierung im Rechtssystem befasst. Am Ende des Projekts entsteht zudem eine Ausstellung, die auf dem djb-Bundeskongress 2027 präsentiert wird, sowie ein künstlerisch-juristischer Sammelband. Derzeit läuft die Ausschreibung für die Teilnahme an den „Unity Circles“. Interessierte Juristinnen mit Migrationsgeschichte in Frankfurt (Main) und Berlin können sich bei judiva@djb.de melden.

Juristinnen mit Migrationsgeschichte sind gesellschaftlich unterrepräsentiert und fehlen in vielen beruflichen Netzwerken. Gleichzeitig genießen sie ein besonderes Vertrauen bei marginalisierten Gruppen, die häufig mit unzureichendem Zugang zum Rechtsschutz konfrontiert sind. Der djb hat erkannt, dass es an Begegnungsräumen fehlt, in denen sich Juristinnen austauschen, vernetzen und gemeinsam Strategien zur Überwindung von Rassismus und Sexismus entwickeln können. „Justitia Diversa“ schließt diese Lücke und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch den Austausch mit lokalen Akteur*innen in Berlin und Frankfurt (Main) – Städten, in denen besonders viele Juristinnen mit Migrationsgeschichte leben.

„Wir schaffen nicht nur Räume für Austausch, sondern tragen aktiv zu Veränderungen in der juristischen Welt bei“, erklärt Amila Ferhadbegović, Projektverantwortliche im djb. „Nur eine Rechtspraxis, die alle Perspektiven anerkennt und berücksichtigt, kann der gesellschaftlichen Realität gerecht werden“, betont Farnaz Nasiriamini, Projektinitiatorin und Mitglied des djb-Bundesvorstands. Der djb bringt seine langjährige Erfahrung im Bereich Gleichstellung, Recht und Antidiskriminierung in dieses Projekt ein und setzt ein Zeichen für eine inklusivere und gerechtere Rechtswelt.