Pressemitteilung: 13-24


Vier Männer und keine Frau – djb kritisiert personelle Neuordnung der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex

Pressemitteilung vom

Mit der Berufung von Dr. Manfred Gentz, Präsident der Internationalen Handelskammer (ICC) in Deutschland, und drei weiterer Männer zementiert das Bundesministerium der Justiz die männliche Dominanz in der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex. Gentz, der bereits Vorstandsmitglied bei Daimler und Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Börse war, übernimmt den Vorsitz von Klaus-Peter Müller. Darüber hinaus wurden Dr. Joachim Faber, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Börse, Dr. Thomas Kremer, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom, und Dr.-Ing. Michael Mertin, Vorstandsvorsitzender von Jenoptik, in die Kommission bestellt.

Ramona Pisal, Präsidentin des djb: "Vier Männer und keine Frau – die personelle Neuordnung der Regierungskommission lässt wenig Hoffnung, dass notwendige Anpassungen des Kodexes zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen der deutschen Privatwirtschaft folgen werden. Einmal mehr lässt die Politik die Frauen im Regen stehen."

Frühere Aussagen von Gentz untermauern den erwartbaren Stillstand beim Thema "Mehr Frauen in Führungspositionen" in der Kommission. So zitiert die Mitteldeutsche Zeitung vom 17. Februar 2011 Gentz wie folgt: "Als Vater von drei Töchtern und Mann einer Rechtsanwältin wisse er, dass die Frauen zurückschreckten vor der Verantwortung, die sie an der Spitze übernehmen müssten." Das ist ein verheerendes Signal und sicher kein gutes Vorbild.

Hintergrund:

Der djb setzt sich seit langem für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen deutscher Unternehmen ein. Im Rahmen seines Projektes Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung werden seit 2009 die Hauptversammlungen börsennotierter Unternehmen besucht. Die Projektergebnisse der letzten vier Jahre – Fazit und Forderungen – werden am 28. November 2013 im Wissenschaftszentrum Berlin präsentiert.