Pressemitteilung: 01-04


zu den Vorschlägen der CDU, von allen Männern genetische Fingerabdrücke in einer Gen-Datei zu speichern

Pressemitteilung vom

Die Vorsitzende der Strafrechtskommission des Deutschen Juristinnenbundes, Prof. Dr. Dagmar Oberlies, äußert sich zu den Vorschlägen der CDU, von allen Männern genetische Fingerabdrücke in einer Gen-Datei zu speichern.

"Es ist zwar richtig, dass fast alle Straftatverdächtige Männer sind, das erlaubt aber nicht den Umkehrschluss, dass fast alle Männer (potentielle) Verbrecher sind. Nicht einmal die Feministinnen sind so weit gegangen, wie die CDU, alle Männer unter Generalverdacht zu nehmen.

Der Deutsche Juristinnenbund hat schon früher vermutet, dass emotional besetzte Themen wie Missbrauch und Mord an Kindern als "trojanisches Pferd" missbraucht werden, um rechtsstaatliche Garantien auszuhöhlen. Ich halte das Ganze eher für einen PR-Gag einiger Unionspolitiker: die Stammtische, auf die sie zielen, dürften damit allerdings nicht zu gewinnen sein, denn die finden sich ja am Ende in der Gen-Datei wieder."

 

Bonn, den 13. März 2001

 

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Dagmar Oberlies