Pressemitteilung: 00-03


Über den Kongress zur Gründung einer Europäischen Juristinnenvereinigung EWLA (European Woman Lawyers Association) vom 17.-19. März 2000 in Berlin

Pressemitteilung vom

Die Frauen in Europa müssen sich vor dem Hintergrund der jüngsten rechtspopulistischen Strömung solidarisieren, forderte Cherie Booth auf dem Gründungskongress der Europäischen Juristinnenvereinigung in Berlin. Die Londoner Rechtsanwältin und Ehefrau des britischen Premierministers Tony Blair sieht hier gerade Juristinnen verpflichtet, sich der Rechte der Frauen anzunehmen. Das Beispiel Österreichs zeige, wie leicht diese auch heute noch in den Hintergrund gedrängt werden könnten. In Wien gibt es seit Amtsantritt der Regierung Schüssel keine Frauenministerin mehr. Maßnahmen, die eine eigenständige Berufstätigkeit von Frauen fördern, stagnieren. In dieser Situation dürfe Europa die österreichischen Frauen nicht alleine lassen, so Booth.

Die Österreichische Juristinnenvereinigung gehört gemeinsam mit dem Deutschen Juristinnenbund und dem britischen Women Lawyer Forum zu den Initiatoren der Europäischen Juristinnenvereinigung EWLA (European Women Lawyers Association), die an diesem Wochenende in Berlin gegründet wurde. Die Gründungsveranstaltung besuchten über 300 Teilnehmerinnen und Gäste aus 20 Nationen. Alle 15 EU-Mitgliedstaaten waren vertreten.

Mit international besetzten Podien diskutierten die Teilnehmerinnen, welche Strategien Frauen auf allen politisch und wirtschaftlich bedeutenden Ebenen in Europa mehr Einfluß verschaffen. Als ein Instrument, die Position von Frauen in der Privatwirtschaft zu stärken, wurde die Kopplung öffentlicher Aufträge mit Frauenfördermaßnahmen befürwortet. Die Teilnehmerinnen beschäftigten sich des weiteren mit den Möglichkeiten, Diskrimierungen sowie sexuellen und gewalttätigen Übergriffen gegen Frauen wirksam zu begegnen.

Der Vereinigung sind mit der Gründung bereits 180 Juristinnen aus 17 Ländern beigetreten.


Berlin, den 19. März 2000