Folge 18 (Oktober 2021): Geschlecht und Recht – 4 Jahre Dritte Option
Mit dem Beschluss zur sogenannten „Dritten Option“ traf das Bundesverfassungsgericht vor vier Jahren, am 10.10.2017, eine bahnbrechende Entscheidung. Erstmals anerkannte es Geschlechtsidentitäten jenseits der binären Zweigeschlechtigkeit und betonte deren grundrechtlichen Schutz. Anlässlich des Jubiläums des Beschlusses geht es in der 18. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ um ein urfeministisches Thema: Geschlecht im Recht. Es geht darum, dass sich seit der Entscheidung einiges verbessert hat, aber eine gravierende rechtliche Ungleichbehandlung von trans Personen und intergeschlechtlichen Personen fortbesteht. Die Juristinnen und Podcasthosts Selma Gather und Dr. Dana-Sophia Valentiner sprechen mit der Rechtsanwältin Friederike Boll, Expertin für Geschlechtsidentitäten im Recht, über die Frage, wofür das rechtliche Geschlecht heute noch relevant ist, wie das Recht nicht-binäre und transgeschlechtliche Identitäten anerkennt und vor entsprechenden Diskriminierungen schützt und wo weiterhin dringender Reformbedarf besteht. Ein feministisches Plädoyer für Solidarität der Geschlechterkämpfe.
Die feministischen Fundstücke bilden dieses Mal einen literarischen Dreiklang aus intersektionalen, internationalen und interdisziplinären Perspektiven auf feministische Kämpfe und das Thema der Folge.
Shownotes:
Beschluss des BVerfG zur dritten Option
Kampagne Dritte Option
Symposium auf dem Verfassungsblog zur Dritten Option
Feministische Fundstücke:
Buch: "Girl, Woman, Other" von Bernardine Evaristo, Taschenbuch, Penguin Verlag, 2020
Buch: "Für eine feministische Internationale. Wie wir alles verändern" von Verónica Gago, Unrast Verlag, 2021
Buch: "Geschlecht: divers. Die »Dritte Option« im Personenstandsgesetz – Perspektiven für die Soziale Arbeit" von Melanie Groß / Katrin Niedenthal (Hg.), Transcript Verlag, 2021