Netzwerke und Projekte
Bündnisse
Bündnis Istanbul-Konvention
Am 1. Februar 2018 ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) in Deutschland in Kraft getreten. Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) hat sich im Frühjahr 2018 mit anderen Frauenrechtsorganisationen und weiteren Bundesverbänden mit dem Arbeitsschwerpunkt "Gewalt gegen Frauen" im Bündnis Istanul-Konvention (BIK) zusammengeschlossen.
Bündnis gegen ein Sexkaufverbot
Im Bündnis gegen ein Sexkaufverbot haben sich Fachverbände und Beratungsstellen zusammengeschlossen, um mit ihrer Expertise auf die erneut aufgekommene Debatte über den Umgang mit Sexarbeit zu reagieren. Einzelne Abgeordnete verschiedener Fraktionen fordern ein so genanntes Sexkaufverbot, also die Kriminalisierung der Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen.
Bündnis gegen Sexismus
Am 16. Februar 2023 hat Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus das „Bündnis gegen Sexismus“ gegründet. Sexuelle Belästigung, sexuelle Gewalt, vor allem aber Sexismus im Alltag erleben viele Frauen. Für die Betroffenen bedeutet Sexismus Herabwürdigung, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch. In ihrer Rede wies Ministerin Paus auf die intersektionale Ausrichtung der Initiative hin: „Mehrfach diskriminierte Menschen - etwa wegen ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Identität oder einer Behinderung - sind Sexismus oft besonders stark und schutzlos ausgeliefert. Sie sollen besonderes Gewicht in unserem Bündnis haben.“ Der djb ist unter den bisher 350 Unterzeichnenden aus Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Medien.
Netzwerke im djb
Gleichstellungsbeauftragte
Der djb ruft als Gleichstellungs-/ Frauenbeauftragte tätige oder mit Gleichstellungsaufgaben befasste Mitglieder und interessierte Juristinnen auf, sich an einem Netzwerk "Gleichstellungsbeauftragte im djb" zu beteiligen.
Erste Führungsebene
djb-Mitglieder haben ein Netzwerk zum Austausch, Mentoring und zur Karriereunterstützung für Juristinnen, BWLerinnen und Volkswirtinnen gegründet. Ziel ist es, in der Privatwirtschaft Tätigen einen Weg in die erste Führungsebene aufzuzeigen. Durch die gemeinsame Arbeit entstehen Synergien, konkrete Lösungen und neue Perspektiven für den beruflichen Aufstieg: „Zusammen sind wir stark“.
Netzwerk Mediation
Das Netzwerk Mediation im djb trifft sich zuverlässig jeden 18. des Monats von 12.30 – 13.30 Uhr, meist via Videokonferenz.
Einmal im Jahr, am 18. Juni, dem Internationalen Tag der Mediation, ist das große Jahrestreffen.
Netzwerk Richterinnen und Staatsanwältinnen
Das Netzwerk für Richterinnen und Staatsanwältinnen im djb ist im September 2021 gestartet. Das Netzwerk trifft sich alle zwei Monate per Zoom jeweils am ersten Montag im Monat um 20 Uhr für eine Stunde.
Netzwerk Frauen mit Behinderung
Das Netzwerk "Digitales Netzwerk für Frauen mit Behinderung im djb" trifft sich alle zwei Monate am jeweils dritten Montag des Monats von 16.30 – 18.00 Uhr via Zoom.
Projekte
100 Jahre Frauen in juristischen Berufen
Das „Gesetz über die Zulassung der Frauen zu den Ämtern und Berufen in der Rechtspflege vom 11. Juli 1922 (Reichsgesetzblatt 1922 I, S. 573) beseitigte endlich die formalen Hindernisse, gewährte Frauen Zugang zum Staatsexamen und schließlich zu den juristischen Berufen. Anlässlich des 100. Jahrestages 2022 führt der djb als Nachfolgeorganisation des DJV die Kampagne „100 Jahre Frauen in juristischen Berufen“ durch, die finanziell gefördert wird durch das Bundesministerium der Justiz (BMJ).
Unterstützung Afghanischer Juristinnen
Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat der djb ein Kooperationsprojekt mit der Deutsch-Afghanischen FreundschaftsGesellschaft e.V Baaham initiiert. Das Projekt ist (ab Januar 2022) zunächst auf zwei Jahre angelegt. Unterstützt werden können Frauen, die in Afghanistan als Richterin, Staatsanwältin oder Anwältin vor der Machtübernahme der Taliban tätig waren.
Kampagne "Gleichstellung & Demokratie"
Der 44. djb-Bundeskongress im Jahr 2021 widmete sich dem Thema "Gleichstellung & Demokratie" und war in eine multimediale Kampagne eingebettet. In einem interdisziplinären Dialog haben wir für die Gefahren des Antifeminismus sensibilisiert und zugleich die Möglichkeiten für eine feministische Zivilgesellschaft ausgelotet, die sich erfolgreich für eine gleiche Verteilung von Macht einsetzt.
Ausstellung Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft
Die Juristinnen haben sich ihr Jurastudium, den Abschluss mit dem Zweiten Staatsexamen und ihre juristische Berufstätigkeit in Deutschland oft hart und noch in höherem Alter erkämpft und ein paar Jahre später alles wieder verloren. Die Ausstellung folgt dem Leben und Wirken von einigen dieser Juristinnen. Damit sie nicht vergessen werden und auch um zu zeigen, welche große Rolle sie in der Weimarer Republik für das Entstehen der Demokratie spielten.
Ausstellung Juristinnen in der DDR
1989 war der Frauenanteil unter den DDR-Jurist*innen deutlich höher als in der BRD. Wie kam es dazu? Mit welchen Mitteln und Wegen erfolgte der Aufstieg der Frauen innerhalb der juristischen Berufe in der DDR? Begegneten diesen dabei Vorurteile? War die Verteilung der Frauen innerhalb der juristischen Berufe durch eine geschlechtsspezifische Arbeitsaufteilung geprägt? Konnten Frauen im gleichen Maße in die gleichen Positionen aufsteigen wie ihre männlichen Kollegen? Diesen Fragen widmet sich die die Wanderausstellung des djb "Juristinnen in der DDR", die das erste Mal anlässlich des 39. djb-Bundeskongresses vom 2011 im Landgericht Potsdam präsentiert wurde.
Gleichstellungs-Check für Klein- und Mittelbetriebe (2019)
Um Klein- und Mittelbetrieben bei der systematischen Prüfung etwaiger Benachteiligungen bei den Arbeits- und Beschäftigungsbeschäftigungen sowie beim Entgelt zu unterstützen, wurde von Dr. Andrea Jochmann-Döll und Dr. Karin Tondorf (Kommission Arbeits-, Gleichstellungs- und Wirtschaftsrecht im djb) ein niedrigschwelliges Tool entwickelt, das mit geringem Aufwand angewendet werden kann: Broschüre "Gleichstellungscheck für kleine und mittlere Unternehmen. KMU-Gleichstellungscheck", BMFSFJ, 7.5.2020.
Wahlarbeitszeit
Wahlarbeitszeit wird als ein wesentlicher Baustein für eine selbstbestimmte Erwerbsbiografie begriffen, die wiederum für beide Geschlechter die Möglichkeit eines gleichberechtigten und partnerschaftlichen Lebens eröffnet. Der djb hat einen Vorschlag für ein Wahlarbeitszeitgesetz erarbeitet, der in der djbZ Heft 3/2015 veröffentlicht und im Rahmen des 41. Bundeskongresses des djb in Münster vom 24. bis 27. September 2015 diskutiert wurde. Es liegt eine aktualisierte Fassung vor, die die Argumente aus den Diskussionen insbesondere während des Bundeskongresses berücksichtigt. Vom Konzept wurde außerdem eine Kurzfassung erarbeitet, die gerne als Referat oder zur argumentativen Unterstützung bei Diskussionen verwendet werden darf.
Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung (2009-2017)
Der djb fordert einen Anteil von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft, Vorständen und Aufsichtsräten von mindestens 40 Prozent. Um dieses Ziel zu erreichen, nahmen Mitglieder des djb und kooperierender Verbände von 2009 bis 2017 an Hauptversammlungen von börsennotierten Unternehmen in Deutschland (und 2015 auch in zehn weiteren Mitgliedstaaten der Europäischen Union) teil.