JURISTINNEN – Lexikon zu Leben und Werk


Neuauflage 2023

„Dann müssen Sie eben noch ein biografisches Werk verfassen.“ ­– Mit diesen Worten forderte das damals letzte noch lebende Gründungsmitglied des Deutschen Juristinnen-Vereins, Anette Schücking Homeyer, die Rechtshistorikerin Prof. Dr. Marion Röwekamp auf, die biografischen Recherchen ihrer Dissertation zu den „Ersten Juristinnen“ für die Nachwelt zugänglich zu machen. 
Entstanden ist daraus das 2005 vom djb herausgegebene „JURISTINNEN – Lexikon zu Leben und Werk“. Es stellt die Biografien von 137 Frauen vor, die Jura studiert oder die „Rechtswissenschaft" im weitesten Sinn geprägt haben. Seit 2005 sind durch die stetig wachsenden Möglichkeiten der Onlinerecherche und den damit verbundenen verbesserten Zugriff auf Archive neue Möglichkeiten der biografischen und systematischen Aufbereitung hinzugekommen. 2023 legt der djb das Lexikon gemeinsam mit Prof. Dr. Marion Röwekamp deshalb neu auf. Die Neuauflage wird ergänzt durch weitere Biografien „erster Juristinnen“, die die Rechtswissenschaft und -praxis, Demokratie und Rechtsstaat im Kleinen und im Großen geprägt haben. Außerdem werden die Biografien der Erstauflage aktualisiert und erweitert. Damit will der djb den aktuellen Forschungsstand um die ersten Juristinnen zugänglich machen und einen neuen Beitrag zur Berufsgeschichte der Juristinnen leisten. Die Neuauflage wird finanziell gefördert vom Bundesministerium der Justiz. 

 

Das Lexikon dokumentiert die persönliche und die Berufsgeschichte von Juristinnen der ersten Stunde. Das Spektrum reicht von der Lehrerin Marie Raschke, die sich 1896 mit 46 Jahren als Gasthörerin an der Berliner Universität für Jura einschrieb, bis zu Erika Scheffen, die als eine der wenigen Frauen in den 1940er Jahren Jura studierte und später Richterin am Bundesgerichtshof wurde. Die Biografien spiegeln wider, wie die ersten Studentinnen zwischen 1900 und 1911 an den juristischen Fakultäten zugelassen wurden, wie 1922 Frauen auch die klassischen Rechtsberufe ergreifen durften, wie 1933 viele Juristinnen ihre Arbeit verloren, verfolgt und ermordet wurden oder rechtzeitig emigrierten, wie Juristinnen bis 1945 aus der Öffentlichkeit verschwanden und welch einen großen Anteil sie am Wiederaufbau der deutschen Justiz nach dem Zweiten Weltkrieg hatten.   

Marion Röwekamp 
Deutscher Juristinnenbund (Hrsg.) 
Juristinnen - Lexikon zu Leben und Werk
464 Seiten, 48,- Euro 
Nomos, Baden-Baden 2005 
ISBN 3-8329-1597-4 

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